Sonntag, 18. Juni 2017

Foto der Woche

Foto der Woche 



Das Foto der Woche ist zwar schon einige Wochen alt, es hat mich aber die ganze Zeit über beschäftigt, bis ich dann im Laufe dieser Woche endlich, endlich zumindest ein Zwischenergebnis erreichen konnte. Der Grund für die vielen Probleme mit der Erstellung des Fotos ist ganz einfach: Komplexe Situation, unsauber fotografiert. 
Es war ein warmer Abend in Würzburg, als wir gerade am Main saßen und zwei Heißluftballons am Horizont erschienen und schließlich über die Feste in Richtung Käppele fuhren. Nachdem ich einige Detailaufnahmen mit den Ballons zwischen den Türmen im Kasten hatte, wollte ich unbedingt noch das Gesamtszenario erfassen. Dazu haben mir die 18mm des 18-135mm allerdings nicht gereicht, sodass ich ein Panorama fotografieren musste. Leider stand mir zu diesem Zeitpunkt weder ein Stativ zur Verfügung, noch konnte ich mich frei bewegen (ich hatte noch eine Pizza auf dem Schoß!), sodass ich beim Fotografieren anscheinend unsauber gearbeitet habe. Die Folge: Sowohl Photoshop als auch Lightroom hatten Probleme mit dem Zusammensetzen des Panoramas. Außerdem setzte sich das Panorama aus sehr vielen Fotos zusammen, sodass der Arbeitsspeicher schnell an seine Grenzen kam. Mein Lösungsweg war irgendwann wirklich nicht mehr professionell: Ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren lautete die Devise, bis es irgendwann dann doch noch (mehr oder weniger) klappte. 


Das war also das beste Ergebnis, das ich aus den Programmen bekommen konnte. Nun hätte ich aufgeben können, aber ich wollte dieses Foto unbedingt haben und zwar so, dass es a) möglichst fehlerfrei zeigt, was es zeigen soll und b), dass die Stimmung kurz vor Sonnenuntergang erhalten bleibt. 
Also machte ich mich an die Arbeit und begann eine Art Puzzlespiel - in Photoshop. Um alle Kanten aus dem Himmel zu entfernen wählte ich einen einheitlich blauen Bereich aus, erstellte aus der Auswahl eine neue Ebene, die ich mit Strg+ T transformierte und über den gesamten Himmel zog. Mittels Ebenenmaske wurde der bereinigte Himmel eingefügt. Um Lücken im Bild zu schließen importierte ich die Fotos, die vom Programm scheinbar nicht verrechnet wurden als Ebenen, platzierte sie wie Puzzleteile an der richtigen Stelle und entfernte mit Ebenenmasken unpassende und überlappende Bereiche. Schließlich entfernte ich weitere Kanten und kleinere freie Lücken mit dem Reparatur-Werkzeug oder Auswahl...Fläche füllen. 
So weit, so gut. Nun hatte ich ein Ergebnis, wie ich es normalerweise aus den Bearbeitungsprogrammen erhalten würde, wenn ich ein Panorama erstelle. Nun fehlte noch die richtige Stimmung. 
Dazu ging ich wie gewohnt in Lightroom vor. Der Weißabgleich wurde etwas erhöht und ein wenig Magenta hinzugefügt, weitere Anpassungen geschahen in den Grundeinstellungen. Geschärft wurde das Foto über einen Hochpassfilter in Photoshop (dazu mittels Strg+J die Ebene duplizieren, Ebenenmodus Ineinanderkopieren, Filter... Sonstige Filter... Hochpass und dann einen passenden Radius wählen). Abschließend erfolgte in Photoshop noch ein grobes Dodge&Burn. Fertig. 


Fazit

Was für ein aufwändiger, weiter Weg nur um das Foto zu erhalten, das man sich vorgestellt hat und das die Stimmung an diesem Abend einfängt. Und das Foto ist noch lange nicht fertig! Noch immer entdecke ich Kanten, die bei der Erstellung des Panoramas entstanden sind. Überall entdecke ich Stellen, die ich gerne noch verbessern würde. Damit ist das Foto der Woche lediglich ein Zwischenstand, der aber schon wirklich viel Aufwand erfordert hat, aber ich weiß, dass das Endergebnis das wert ist. Bei aller Vorfreude auf das Endergebnis wird mir allerdings mit jedem neuen Schritt klar, dass ich nächstes Mal zwei Mal kontrollieren werde, ob ich während dem Panorama in Belichtungsreihe fotografiere (warum hab ich das eigentlich gemacht, bzw. warum sind die Fotos überhaupt so unterschiedlich belichtet?!) und ob ich so fotografiert habe, dass das Programm das Panorama gut berechnen kann. 
Alles in Allem sollten wir uns glücklich schätzen, dass wir in einer Zeit leben, in der wir solche dummen Fehler in der Bearbeitung wieder ausgleichen und so unsere Ideen trotzdem zum Leben erwecken können. 

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