Montag, 9. April 2018

Foto der Woche

Foto der Woche 





Diese Woche war ich in Nürnberg unterwegs. Dabei ist dieses Foto der Woche entstanden, das im heutigen Post dazu dient, euch meinen einfachen Workflow beim Erstellen von Schwarz-Weiß-Fotos näher zu bringen.

Gleich vorweg möchte ich betonen, dass die Werte in den Einstellungen natürlich nicht beliebig auf jedes Foto übertragen werden können, sondern lediglich als Richtlinien für eure Bearbeitung zu verstehen sind. Das liegt daran, dass die Lichtverhältnisse je nach Foto und Tageszeit variieren. Im Großen und Ganzen gehe ich aber bei meinen Schwarz-Weiß-Fotos meistens nach dem gleichen Muster vor und wäge ab, welche Werte am besten passen. Ich verwende für die Bearbeitung stets Lightroom, das Vorgehen kann aber auf andere Bearbeitungsprogramme übertragen werden. 

Grundeinstellungen


Los geht´s mit den Grundeinstellungen. Hier wähle ich zunächst direkt unter dem entsprechenden Reiter die Option "Schwarzweiß". Nun sollten wir unser Foto bereits in schwarzweiß sehen, allerdings sieht es vermutlich noch recht langweilig aus. Deshalb ziehe ich den Kontrast weit nach oben. Meist ist es ein Wert über 50, allerdings kann der Wert -je nach Bild- auch manchmal darunter liegen. Hier gilt: Erlaubt ist, was gefällt. 

Im nächsten Schritt balanciere ich Lichter und Tiefen aus. In diesem Fall wollte ich den Himmel und Details in der Brücke erhalten. Das heißt: Lichter runter für den Himmel, Tiefen hoch für die Details in den dunklen Bereichen. Hier fielen beide Werte extrem aus. Habe ich ein Ergebnis, das mir gefällt, probiere ich verschiedene Weiß- und Schwarz-Werte aus. Generell gilt: Je höher Weiß, desto "heller" die hellen Bereiche, je niedriger Schwarz, desto "dunkler" werden die dunklen Bereiche. Nun mag dem einen oder anderen aufgefallen sein, dass sich meine Einstellung des Kontrasts und meine Einstellungen der unteren vier Werte eigentlich widersprechen und sich gegenseitig sogar aufheben. Das stimmt! Dennoch hat es für mich so eigentlich immer besser funktioniert, als den Kontrast nur über die vier unteren Werte zu regeln. Warum es einen Unterschied macht, weiß ich nicht. Die Erklärung überlasse ich den Technik-Nerds unter euch (bevor ich hier irgendeinen Unsinn schreibe). 

Schließlich ziehe ich die Klarheit meistens leicht nach oben. Die Höhe variiert, je nachdem, wie viel Struktur ich im Bild haben möchte. Seit dem letzten Update steht unter "Klarheit" nun endlich auch der "Dunst entfernen"-Regler. Diesen verwende ich in meinen Schwarz-Weiß-Fotos aber nur selten oder, wie in diesem Fall, gar nicht. 

Gradationskurve, Schwarzweißmischung 


Bei der Gradationskurve gehe ich immer unterschiedlich vor. Ich persönlich finde, dass diese Einstellung vor Allem Übungssache ist. Ich sehe mittlerweile vor mir welche Veränderung in der Kurve welche Auswirkung auf das Foto hat. Im Beispielbild habe ich nur wenig an der Kurve verändert. 
Manchmal bevorzuge ich aber in meinen Schwarz-Weiß-Fotos einen matten Bildlook. Dann ziehe ich den Punkt ganz unten links im Bild entlang an der linken Begrenzung senkrecht nach oben, bis mir das Ergebnis gefällt. 

In der Schwarzweißmischung können wir die Helligkeit der einzelnen Farben im Bild bestimmen, also wie schwarz oder weiß bestimmte Farben erscheinen sollen. Hätte ich beispielsweise den Regler für Rot auf -100 gezogen, würden alle roten Elemente im Bild schwarz erscheinen. Hier haben mir die vorgegebenen Einstellungen so gut gepasst. dass ich sie nicht verändert habe. 


Teiltonung und Schärfen 


Es ist Geschmackssache, aber ich finde Teiltonung hat in Schwarz-Weiß-Fotos nichts verloren. Ich überspringe diesen Schritt in 100% der Fälle komplett. 

Als vorletzten Schritt schärfe ich das Foto. Der Wert variiert je nach Foto. Ist mithilfe des Bildausschnitts über den Reglern ein geeigneter Wert gefunden, halte ich die Alt-Taste gedrückt und bestimme durch Bewegen des "Maskieren"-Reglers, welche Kanten geschärft werden sollen. Diese erscheinen weiß. 

Chromatische Aberrationen entfernen und Körnung


Schließlich setze ich noch einen Haken bei "Chromatische Aberrationen entfernen", um entsprechende Fehler aus dem Bild zu entfernen. 

Als letztes widme ich mich -je nach Belieben- dem Körnungs-Reglern. Meistens wähle ich einen niedrigen Wert. 


Fazit 

Mein Fazit zur Bearbeitung des Bildes ist das, was in Lightroom und allen anderen Bearbeitungsprogrammen eigentlich immer gilt: Ein Workflow ist wichtig, aber letztlich kommt es darauf an auszuprobieren und immer wieder neue Ideen zu entwickeln. 

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