Sonntag, 14. Mai 2017

Foto der Woche

Foto der Woche 


Für die letzte Woche habe ich mich bewusst für eine Foto-Pause entschieden und die Zeit stattdessen genutzt, um mich der Entwicklung von komplizierten Fotos zu widmen und endlich Ordnung in die Fotos der letzten Monate zu bringen. Das ist zeitweise einfach sinnvoll, um effektiver arbeiten zu können und den Fotos eine Chance zu geben, die zwar Potential hätten, aber für ein schnelles Vorgehen zu aufwändig sind. 
Eines dieser Fotos ist das Foto der Woche. Dieses ist auf der diesjährigen Blauen Nacht in Nürnberg entstanden und hatte es fotografisch durchaus in sich: An der Blauen Nacht werden jedes Jahr andere Bilder auf die Burg projiziert, die sich als Teil einer Vorführung meist bewegen und schnell wechseln. Die Burg selbst ist zu dieser Zeit umgeben von Menschen und die Stadt ist gut besucht, sodass sich kaum ein Platz für ein Stativ finden lässt und allein der Transport des Statives schon Schwierigkeiten verursacht. Deshalb entschied ich mich dazu, dass Stativ zuhause zu lassen und wohl oder übel mit hohen ISO-Werten zu fotografieren. Da sich die Bilder auch dieses Jahr schnell veränderten, musste ich ohnehin eine kurze Verschlusszeit verwenden, damit die Motive noch scharf auf der Burgmauer zu sehen sind. 
Allerdings ist die Projektion auf der Burg im Vergleich zur Nacht natürlich relativ hell. Das bedeutet, dass die Umgebung auf dem Foto völlig schwarz wird, wenn die Burg korrekt belichtet sein soll. Deshalb machte ich mir das Leben einfach und fotografierte wie gewohnt fünf Fotos in Belichtungsreihe. So konnte ich sicher sein, dass zumindest ein Foto einen guten Belichtungswert hat und dass ich gegebenenfalls ein helles und ein dunkles Bild in Photoshop verrechnen kann. 
Kurz: Ich habe mit einem hohen ISO-Wert bei großen Helligkeitsunterschieden Freihand aus der Menschenmenge heraus fotografiert, Soweit, so problematisch. 
Noch schwieriger hat sich allerdings das Entwickeln der Bilder gestaltet. Nach einigem Ausprobieren traf ich die Entscheidung, dass es sich nicht lohnt zwei Belichtungen zu kombinieren um die Details in der Umgebung sichtbar zu machen, sondern dass es besser ist, wenn die vielen Menschen nicht vom Hauptmotiv ablenken und nur noch als Silhouette erkennbar sind. Das bedeutet: Kontrast erhöhen, Tiefen runterziehen. Links war noch eine Straßenlaterne im Weg, die ich in Photoshop mit Auswahl, Fläche füllen, auf Inhalt basierend entfernte. Ich erhöhte außerdem die Sättigung des Fotos und regulierte erneut Lichter und Tiefen, dieses Mal aber über eine Gradationskurve. Nun sah das Bild schon deutlich besser aus, es hatte aber noch keine Tiefenwirkung, war unscharf und stark verrauscht (ISO 6400). Nach einem raschen Dodge&Burn im Bereich des Turmes und des Sandsteins am Fuß der Burg importierte ich das Foto in die einzelnen Programme der Nik Collection von google und probierte alles aus. Mit Color Efex Pro korrigierte ich die Farben und stimmte den Kontrast ab, mit Dfine entfernte ich das Rauschen. Die Leistung von Dfine begeistert mich wirklich jedes Mal aufs neue! Bisher konnte es fast jeden "hoffnungslosen Fall" retten. 
Dann wurde in Photoshop mittels Hochpassfilter geschärft. Fertig...? 
Noch bin ich nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis und ich denke, dass aus den fünf RAW-Dateien auf jeden Fall noch mehr herausgeholt werden kann, sofern ich meine Kenntnisse beim Entwickeln komplexerer, schwierigerer Fälle ausbaue. Oft vergehen ein paar Monate und plötzlich erscheinen Herausforderungen gar nicht mehr so schwer. Grundlage für zufriedenstellende Ergebnisse ist aber immer ein gut überlegtes Foto. 

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